Ab ins Sommerlager! VIDEO

Ab ins Sommerlager! VIDEO

Es geht wieder raus ins Freie! 🙂

Für diesen Blog gibts deshalb eine kurze Pause.

Das Pfadfinderlager wird durchgeführt von der Katholischen Pfadfinderschaft Europas (KPE) – aber mehr Infos darüber nach dem Lager. 😉

Um euch ein besseres Bild zu geben, worum es in einem Sommerlager geht, habe ich ein Kurzvideo von SperberTV für euch:

Ein Kurzvideo zum Sommerlager 2009 im Waldviertel der Katholischen Pfadfinderschaft Europas.

Gezeigt wurde das Kurzvideo das erste mal beim Singe- und Instrumentalwettstreit in Neu-Ulm der KPE und belegte dort den zweiten Platz in der Kategorie „Kurzfilme“.

Bild: Aus eigener Sammlung vom Eurojam 2014 (während einer gemeinsamen Zeremonie – deshalb auch die Liederzettel 😉 )
Bischof Gebhard Fürst: „Natürlich gibt es nur eine Wahrheit“

Bischof Gebhard Fürst: „Natürlich gibt es nur eine Wahrheit“

Stuttgarter Bischof spricht Klartext

Heute hielt Bischof Dr. Gebhard Fürst, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart in kleinem Rahmen des „Philipp Jeningen Kreis“ einen Vortrag mit dem Thema „Was die Kirche den Menschen geben kann“.

prof_dr_robert_spaemannDer Vortrag fand im Haus der Katholischen Kirche (direkt neben der St. Eberhard Kirche) statt. Unter den versammelten Zuhören befand sich auch Prof. Dr. Spaemann (siehe Bild). Spaemann wird als einer der größten deutschen Philosophen gehandelt.

Doch nun wieder zurück zum Vortrag 😉

Der Vortrag war in drei Bereiche gegliedert:

  • Familie
  • Homosexualität
  • und Lebensschutz

Bischof Fürst lehnte den Vortrag (besonders zum Thema Homosexualität) stark an dem „Statement zur Homo-Ehe“ an. So stellte der Bischof fest, dass die Ehe und Familie mit Vater, Mutter und Kind das „Leitbild unserer Gesellschaft“ sind. Als Keimzelle der Gesellschaft sei die Familie und Ehe Garant für die Zukunft einer Gesellschaft.

Er sprach noch viele weitere fundamental wichtige Dinge an und positionierte sich klar für den Lebensschutz – besonders auch im Hinblick auf die momentan aktuelle Suizid-Debatte. Wie die Kirche sich bei diesem Thema zu verhalten habe, brachte Bischof Fürst auf eine einfache Formel:

„Hilfe im Sterben;
nicht Hilfe zum Sterben“

In der nachfolgenden Fragerunde antwortete der Bischof auf die Frage, ob es nur eine Warheit gäbe, lapidar:

„Natürlich gibt es nur eine Wahrheit!“

und stellte auch den Katholischen Wahrheitsanspruch heraus.

Für diese offenen Worte möchte ich dem Bischof ganz herzlich danken!! Es ist schön zu hören, wenn unser Bischof mutig vorangeht. Ja, ich denke dass wir alle noch darin wachsen können , der Liebe Christi zu folgen. Dies drückt sich natürlich auch darin aus, Gottes Gesetzen und denen der Kirche treu zu sein – denn diese entspringen dieser Liebe. Damit unser Bischof und wir immer mehr in dieser Nachfolge stehen und wachsen können, möchte ich um euer Gebet bitten. 🙂

Bildquelle: Eigene Bilder vom genannten Vortrag
Neues aus dem Marketing

Neues aus dem Marketing

Gestern fand der Cannes Lions Report 2015 im Hospitalhof in Stuttgart statt. Doch um zu erfahren, warum mir dies hier eine Story wert ist, dann müsst ihr weiterlesen. 😛

Das Event startete um halb sieben mit einem Rosé- und Sektempfang in den Räumlichkeiten des Hospitalhofs. Kurz nach sieben startete dann das Programm von #bwlions unter dem Motto  #120MinuteParty – also zwei Stunden Programm mit insgesamt 12 Sprechern am Stück. Wer denkt, dass es sich nach einer geballten Ladung an Informationen anhört, behält recht: Es wurden viele neue Marketing-Trends und Einblicke in das Cannes Lions International Festival of Creativity (welches die bekannteste Veranstaltung der Werbebranche ist) gewährt.

Nach einer ersten Ansprache machte Marcus Fischer (Mackevision Medien Design) mit vielerlei Daten und Fakten den Anfang – wer bis zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, in welcher Größenordung Cannes Lions spielt, wusste spätestens jetzt darüber bescheid.
Es wurde auch von den nachfolgenden Speakern Interessantes und Wichtiges berichtet. Aufhorchen ließ Regina Welker (Woodblock) – eine charmante junge Frau, welche über das Thema von VR (Virtual Reality) insbesondere beim Google Cardboard den Vorteil auch für Hausfrauen und andere Personen herausstellte.

Nach dem Interview mit Katja Garff (Weischer.Media, Canneslions Repräsentantin Deutschland) stellte diese einige handerlesene Videos aus der Werbebranche vor. Mit dabei war die Burger King LGBT Kampagne welche um die Welt ging. Und damit wurde leider auch eine sehr politische Botschaft eingebracht. Und an dieser Stelle möchte ich ein wenig ausschweifen: Ja, Menschen die den LGBT-Lifestyle leben sind gleich in iherer Würde vor Gott – denn jeder Mensch ist einzigartig und von Gott geliebt. Hass gegen diese Menschen ist falsch. Ist das die Intention hinter diesem Video gewesen? Ich glaube, dass die Forderung weiter geht: Die Menschen sollen diesen Lifestyle gutheißen. Die katholische Kirche sagt jedoch, dass ausgelebte Homosexualität nicht gut für den Menschen ist. Und deshalb gibt es hier einen fundamentalen Interessenskonflikt. Interessanterweise beruft sich die LGBT-Bewegung und der katholische Glaube auf die gleiche Sache: Auf Liebe.

Doch was ist Liebe? Die Bibel spricht im Hohelied der Liebe davon. Und einen Aspekt möchte ich herausheben: Liebe, so sagt die Bibel, ist selbstlos. Es verhält sich also wie ein Geschenk, das ich einer anderen Person schenke, weil ich sie sehr gern habe: Ich gebe etwas und verlange es nicht zurück. Auch nicht in einigen Tagen – genauso auch nicht in einigen Jahren. Und dieses Bild von Liebe ist, wie wir uns Gott vorstellen dürfen.
Leider ist dieses Bild von Liebe kaum noch präsent – weshalb unter Liebe fast nur noch érōs, also das Begehren (besonders in sexueller Hinsicht) und  philía verstanden wird. Und das Begehren nicht auszuleben halten viele für eine böse Art der Unerdrückung. Doch scheint mir diese Auslegung der Gesellschaft von Liebe inkonsistent: Wer würde einem Menschen, der dazu neigt, Alkoholiker zu sein, noch mehr Alkohol vor die Nase stellen? Wäre es nicht besser, wenn sich dieser Mensch umso mehr vom Alkohol fernhält, da er weiß, dass dieses Getränk schlecht für ihn und eventuell auch für andere ist?

Aus Sicht der LGBT-Bewegung muss ein nicht heterosexuell Veranlagter (Homosexueller etc.) auch die entsprechende Form „seiner“ Sexualität in Taten ausleben. Die kath. Kirche kann diese Forderung jedoch nicht unterstützen, da – so glaubt die Kirche – es dem von Gott Geoffenbarten widerspricht (weitere Informationen dazu gibt es hier bei den Kommentaren). Deshalb glaubt die Kirche auch, dass sie diesen Menschen auf andere Art und Weise beistehen muss, als einfach nur das zu erlauben, was begehrt bzw. gefordert wird. Dass dieser Standpunkt inzwischen auf breite Ablehnung in der Gesellschaft stößt, ist offensichtlich – doch möchte die Kirche Gottes Geboten treu sein. So sah sich die Kirche schon zu frühen Zeiten in der Kirchengeschichte insbesondere als Vertreter der Schwachen und Hilfsbedürftigen am Rande der Gesellschaft – und diese Rolle kommt ihr nun immer mehr zu. Einstehen für die, welche von der Gesellschaft nicht erwünscht sind, keine eigene Stimme und keinen Platz haben (wie z.B. Kranke, Stumme, Blinde, Obdachlose, politisch Verfolgte etc.).

Ist es wirklich ein Fortschritt, Liebe nicht mehr so zu verstehen, wie die Christen es definieren (als agápē)? Diese Frage möchte ich offen lassen.

Doch nun weiter mit einigen weiteren Höhepuntkten: Leonard Sommer (SOMMER+SOMMER) stellte dar, was die großen „tweets“ (bei Twitter) waren. Auf Platz eins fand sich ein Pärchen, welches sich sexuell auf dem roten Teppich von Cannes betätigte. Auch an anderen Stellen zeigte er einducksvoll, dass nicht alles was durch die Zeitungen in die Welt kam, den eigentlichen Dingen und Fragen von Cannes Lions entsprach. So wünschte sich Sommer für das nächste Cannes Lions, dass der Fokus wirklich auf das Wesentliche gelegt wird.

Es folgte Roland Matusek (ein Motion Designer) welcher über Cannes mit seinem Vortrag „Große Flaute / Kleine Überraschungen“ berichtete. Besonders negativ empfand er, dass das Wort „Creativity“ (Kreativität) in Cannes hundertfach neu definiert worden ist – und der lateinischen Wortherkunft „creare“ „schaffen, erschaffen, erzeugen“ in den meißten Fällen nicht ansatzweise entsprach. So sah er in einer „relevanten Schöpfung“ die Zukunft für den Kreativitätsbegriff.
Anschließend kam Florian Haßler (Studio Flox) auf die Bühne, widersprach in einigen Punkten Matusek und betonte mit den Worten „Wir prägen die soziale Norm“ dass die Werbebranche wesentlichen Einfluss auf die Gesellschaft hat.

Und dann kam etwas ganz anderes: Tobias Ulmer (Werbewelt) legte in acht Minuten einen Vortrag ab, der sich von allen anderen wesentlich untschied: Indem er anders war: Schnelle Bildwechsel; schwarzer Screen und eine ganze Menge Input – mit Klaviereinlage. Erst dann sah das Publikum einige Bilder und das Gesagte ließ sich verknüpfen.  Seine Hauptaussage: „Überall gibt es neue Wege“.  Auch in Gesprächen beim anschließenden „get together“ zeichnete sich ab: Sein Auftritt blieb hängen.
Doch eine Sache fand ich sehr interessant und aufschlussreich: Für Ulmer wird das Thema „gay“ oft  zum Thema gemacht… als Marketingstrategie.

Es war ein wirklich interessantes Treffen – und es gab viele neue Ideen und Anregungen. Doch möchte ich alle, die in der Werbebranche arbeiten um diese Sache bitten: Bitte benutzt nicht das kontroverse LGBT-Thema als Werbemittel! 🙂 Danke!

Bildquelle: Eigenes Foto vom Cannes Lions Report in Stuttgart
Was macht man im Himmel?

Was macht man im Himmel?

Ist es im Himmel nicht langweilig?

„Warum eigentlich in den Himmel kommen? Ist das nicht langweilig? Und was macht man überhaupt im Himmel?

Es ist eine Frage, die sich im letzten nie vollends hier auf Erden erklären lässt, doch gibt es nette Versuche, ein wenig den Himmel zu erahnen:

Hat dir dieses Video geholfen? Wenn dir die 3MC-Reihe gefällt, so kannst du diese auch bestellen. Weitere Infos gibt es auf der Hauptseite.

Bildquelle: Bildauszug aus dem 3MC-Video. Mit freundlicher Genehmigung von P. Johannes

Weitere 3MC-Beiträge:

Zölibat? Petrus war doch auch verheiratet!! (KIK)

Zölibat? Petrus war doch auch verheiratet!! (KIK)

Oder auch:
Der Zölibat: Heute noch zeitgemäß?

Einer meiner Freunde wurde neulich zum Priester geweiht. Passend dazu deshalb heute ein Beitrag zum Zöllibat.

Vorwurf: Die römisch-katholische Kirche verbietet ihren Priestern zu heiraten. Das ist ungerecht! Das verklemmt die Priester. Zudem wird man krank, wenn man seine Sexualität nicht ausleben kann. Der Zölibat treibt die Priester in die Heuchelei, denn jeder Mensch braucht doch die persönliche Nähe eines anderen (Frau oder Freundin). Außerdem können unverheiratete Priester die Probleme der Familien gar nicht richtig verstehen, da die eigene Erfahrung fehlt. Und ohne Zölibat gäbe es heute auch keinen Priestermangel … Oder?

1. Der Zölibat verhindert ein glückliches Leben…

Richtig: Um gesund zu bleiben, braucht jeder Mensch eine Liebesbeziehung zu einem ande-ren Du. Ohne Liebe welkt der Mensch wie eine Blume ohne Wasser. Man verstünde aber den Zölibat völlig falsch, würde man ihn als Verbot zum Lieben, als »Nicht-Lieben« auffassen, als gesetzlich verordneten Verzicht auf intime Beziehung und Freundschaft. So wie der Ehemann seine Frau liebt und ganz für sie da ist, so liebt und lebt der zölibatär lebende Priester ganz – »mit Haut und Haaren« – für Christus. Der Priester liebt darum nicht weniger als die Eheleute, sondern vielleicht sogar mehr und intensiver. Denn in der Ehe muss sich die Liebe des Menschen (bildlich gesprochen) »teilen« – nämlich zwischen dem Partner und Gott. Durch den Zölibat kann der Priester ganz ungeteilt für Christus leben (vgl. 1Kor 7,32-34).

2. Der Zölibat macht krank…

Es ist richtig, dass jeder (normal veranlagte) Mensch sexuelle Neigungen besitzt. Auch der Priester. Und die falsche Unterdrückung dieser Neigungen kann zu negativen Folgen führen. Aber ebenso richtig ist, dass unsere leiblichen Triebe auf höhere Ziele hingelenkt werden können. Wer war noch nie von einem Buch so gefesselt, dass er darüber das Essen vergessen hat? Oder von einem Film oder einem Fußballspiel? Haben wir da das »Nicht-Ausleben« unseres Esstriebes als etwas »krampfhaftes« empfunden? Wohl nicht. Genauso ist es mit der Sexualität des Priesters: Es geht hier nicht um ein negatives Unterdrücken eines Triebes, sondern um die positive Ausrichtung seiner ganzen Kraft auf ein höheres Ziel aus – nämlich auf die Liebe zu Gott.

Einwand: Aber sieht die Realität nicht ganz anders aus? Gibt es nicht viele Priester, die den Zölibat als etwas Negatives empfinden?
Ein Taschenmesser ist etwas äußerst hilfreiches – aber nur, wenn man sorgfältig damit um-geht. Sonst kann es sogar zur Gefahr werden. Genauso der Zölibat: Bei »sorgfältigem Gebrauch« – d. h. wenn der Priester seine Liebesbeziehung zu Christus pflegt und ihr den wichtigsten Platz in seinem Leben einräumt – bedeutet der Zölibat eine echte Bereicherung für das eigene Leben. Andernfalls freilich kann er zur Last werden. Der mögliche Missbrauch einer guten Sache ist aber kein Argument gegen die Sache selbst. Sonst müsste der Staat auch das Autofahren verbieten, weil manche Autos im Straßengraben landen.

3. Der Zölibat für Priester ist eine Erfindung des Mittelalters…

Falsch. Bereits auf der Synode von Elvira (um 300) wird der Zölibat für Priester verpflichtend erwähnt. Und früher? Stammt diese Idee wirklich von Jesus? Es ist zwar richtig, dass z.B. Petrus ursprünglich verheiratet war (Mk 1,30 erwähnt seine »Schwiegermutter«), aber wenn man die Bibel aufmerksam liest, liegt der Schluss nahe, dass die Jünger – wenn sie verheiratet waren ‒ nach ihrer Berufung zum Apostel ihr eheliches Leben aufgegeben haben. Der Beweis: Jesus verlangt von seinen Jüngern für die engere Nachfolge ausdrücklich, »Haus oder Frau, Brüder, Eltern oder Kinder« zu verlassen (Lk 18,29). Und an anderer Stelle bestätigt Petrus genau dies für die Apostel, wenn er sagt: »Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt« (Mt 19,28). Dazu kommt: Die missionarische Aktivität der Apostel nach der Himmelfahrt Jesu wäre mit der gleichzeitigen Erziehung von Kindern unmöglich gewesen. Können wir uns vorstellen, dass die Apostel »Rabenväter« waren?

Einwand: Paulus schreibt, ein Priester solle der »Mann einer einzigen Frau« sein. Also lebten die Priester offensichtlich im Ehestand.
Tatsächlich heißt es in 1Tim 3,2, Bischof könne nur werden, wer »Mann einer einzigen Frau« sei. Dasselbe wird 10 Verse später für den Diakon verlangt (1Tim 3,12) und in Tit 1,6 für die Presbyter (Priester). Allerdings ist diese Stelle kein Argument gegen, sondern für den Zölibat. Paulus betont hier, dass Bischof/Priester/Diakon nur werden kann, wer nur einmal verheiratet sei. Eine erneute Heirat nach dem Tod ersten Ehepartners wäre ein Hindernisgrund für die hl. Weihen. Warum diese Regel? Eine sinnvolle Erklärung ist nur möglich, wenn die Priester tatsächlich von Anfang nach der Übertragung ihres Amtes auf eine Fortsetzung ihrer Ehe verzichtet haben, d.h. enthaltsam gelebt haben. Eine zweite Heirat wurde als Zeichen für die offensichtliche Unfähigkeit zum enthaltsamen Leben gewertet – und darum als Ausschlusskriterium für die hl. Weihen angesehen. Das Pauluszitat ist nur dann schlüssig, wenn die Enthaltsamkeit eine Voraussetzung für das Priesteramt war.

Bestätigung durch 1Kor 9,5. Einen interessanten Hinweis zu genau dieser Thematik finden wir in 1Kor 9,5, einer Stelle, die manchmal gegen den Zölibat angeführt wird. Paulus erklärt dort in Bezug auf seine Missionsreisen: »Haben wir nicht das Recht, eine gläubige Frau mitzunehmen, wie die übrigen Apostel und die Brüder des Herrn und wie Kephas (= Petrus)?« Hat also Petrus doch zusammen mit seiner Ehefrau das Evangelium verkündet? Im griechischen Originaltext stehen für »Frau« die Worte »adelphe gynaika«, eine »schwesterliche Frau« oder: »Frau als Schwester«. Kann damit wirklich ganz einfach eine normale Ehefrau gemeint sein? Eher ist damit wohl angedeutet, dass diejenigen Apostel, die vor ihrer Berufung schon verheiratet waren, nach ihrer Berufung wie Bruder und Schwester zusammenlebten.

Das Zeugnis der Kirchenväter. In genau diesem Sinn äußert sich Epiphanius von Salamis (315-403): »Meistens ist die Priesterschaft aus den Reihen der Jungfräulichen zusammengesetzt, oder wenn nicht aus Jungfräulichen, dann sicher aus Mönchen. Wenn aber aus der Ordnung der Mönche sich keine Geeigneten zur Verwaltung jenes Dienstes finden, so pflegt man die Priester aus denen zu wählen, die sich ihrer Frauen enthalten oder nach nur einer Ehe im Wittwerstand sind« (Expositio fidei 21; PG 42,824). Freilich, schon damals gab es Missstände. Auch Epiphanius musste zugeben: »Mancherorts zeugen Priester, Diakone und Subdiakone noch Kinder. Doch das entspricht nicht der kanonischen Bestimmung…« (Haer. 59,4; PG 41,1024). Trotzdem ist die Zölibatsregel schon in dieser frühen Zeit ganz eindeutig.

4. Ohne den Pflichtzölibat gäbe es in der Kirche genügend Priester…

Als Gegenargument dazu genügt ein Blick auf die protestantischen Kirchen: Dort gibt es ver-heiratete Pastoren – und gleichzeitig ist der Mangel an Seelsorgern noch größer als in der römisch-katholischen Kirche.

5. Gott hat die Sexualität als etwas Gutes geschaffen. Sie abzulehnen, bedeutet, eine Gabe Gottes zu verachten…

Es stimmt natürlich, dass die Sexualität etwas Gutes ist (wenn sie in der gottgewollten Ordnung gelebt wird). Sonst hätte Gott sie nicht erschaffen. Wenn jemand nicht heiratet, weil er den ehelichen Verkehr für grundsätzlich schlecht hält, dann wäre das nicht katholisch. Aber man kann auf etwas Gutes und Schönes für sich selber verzichten, um freier zu sein für etwas noch Höheres. Auf diese Weise verzichtet der Priester auf das Glück der Ehe, um durch die vollkommene und ungeteilte Hingabe an Christus ein noch höheres Glück zu erlangen. Darum: Der Verzicht auf die Ehe ist nur dann wertvoll, wenn er tatsächlich aus Liebe zu etwas Größerem – zu Gott – geschieht. Den Zölibat des Egoisten dagegen, der nur deswegen nicht heiraten möchte, weil er sonst sein Geld mit jemandem teilen müsste (oder sich um die Kinder sorgen muss), lehnt die Kirche ausdrücklich ab.
Die Sexualität ist mit einem Wildbach in den Bergen vergleichbar. Der Bach verschönert und bewässert die Landschaft. Später fließt er in einen Fluss, der Schiffe trägt und schließlich ins Meer mündet. Ein Bild für die Ehe. Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit: Talsperre. Das angestaute Wasser versorgt ein ganzes Land mit Licht und Kraft.

5. Man kann keinen Menschen zum Zölibat zwingen…

Richtig. Dasselbe sagt auch die Kirche. Niemand wird gezwungen, Priester zu werden. Wenn aber jemand in der Kirche Priester werden will, darf die Kirche auch die »Spielregeln« dazu aufstellen. Oder nimmt es jemand dem FC Bayern übel, wenn er von seinen Spielern ohne Ausnahme verlangt, auf Rauchen zu verzichten? … Man kann doch niemandem das Rauchen verbieten…!? (Das Beispiel hinkt natürlich: Die Ehe ist nicht ungesund.)
Man kann die Sache aber auch von der anderen Seite betrachten: Taugt jemand für den Priesterberuf – d.h. für diese einzigartige Beziehung zu Gott – wenn er nicht bereit ist, für diesen Ruf auf das Glück der Ehe zu verzichten?
Ganz abgesehen davon: Der Priester kann seinen Pflichten gegenüber seiner Gemeinde viel besser erfüllen, wenn er nicht zusätzlich durch die Verantwortung für eine Familie gebunden ist. Nur so wird er zu jeder Tages- und Nachzeit »verfügbar« sein, wie es seinem hohen Amt entspricht.

6. Der verheiratete Priester würde die Eheleute viel besser verstehen…

Wirklich? Taugt als Fußballreporter nur ein ausgedienter Profi, der schon 100mal selber auf dem Platz stand? Oder ist uns der Berichterstatter, der schon 10.000 Spiele begeistert kommentiert hat, nicht viel lieber – auch wenn ihm die persönliche Erfahrung auf dem Platz fehlt?
Es ist richtig, dass der Priester die Familie nicht aus eigener Erfahrung kennt (abgesehen von seiner Kindheit). Heißt das aber, dass er die Probleme der Familie nicht kennt? Vielleicht kennt er sie sogar viel besser, weil er nicht nur in eine, sondern in hunderte Familien Einblick hat. Vertrauen wir nur dem Arzt, der selber krank war, oder nicht eher dem, der Medizin studiert und viel Erfahrung bei anderen Patienten gesammelt hat?

Zugegeben: Die Kirche könnte die Verpflichtung der Priester zum Zölibat aufheben. Würde sie aber damit sich – und vor allem: den Priestern selber – einen Gefallen tun?
Der Zölibat ist kein Hindernis der Liebe, sondern die Entscheidung für die totale Liebe. Jeder, der zölibatär lebt, kann sich das schöne Wort der kleinen heiligen Theresia zu eigen machen: »Ich habe es nie bereut, mich für die Liebe entschieden zu haben.«


 

Lektüre-Tipp:
Marc TREMEAU: Der gottgeweihte Zölibat, Jestetten 1979 (Kurzes Büchlein; zwar schon etwas älter, aber immer noch lesenswert.)
Stefan HEID: Zölibat in der frühen Kirche. Die Anfänge einer Enthalsamkeitspflicht für Kleriker in Ost und West. 2. Aufl. Paderborn 1998. (DAS Buch für den Nachweis der Ur-sprünge des Zölibats in der Urkirche.)

Dieser KIK (Katholisch im Kreuzfeuer) wurde von P. Markus Chrstoph SJM mit freundlicher Genehmigung zur Publikation zur Verfügung gestellt. Andere KIK-Artikel und weite Infos gibt es auf der Hauptseite.

Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung vom Nachbarblog Sacerdos Viennensis. Dort gibt es noch viele weitere schöne Bilder! Ein Besuch lohnt sich! 🙂
Priesterweihe & Primiz Philipp Faschinger

Priesterweihe & Primiz Philipp Faschinger

Gestern , am 4 Juli, empfing ein guter & hochgeschätzer Freund seine heilige Priesterweihe.

Sein Name: Pater Philipp Faschinger FSSP.
Geweiht wurde der junge Priester von S.E. Mgr. Dr. Ludwig Schwarz SDB (Bistum Linz) im „Neuen Dom“ in Linz.

Die Zeremonie fand in der „außerordentlichen“ Form des römischen Ritus statt, d.h. sämtliche Teile der Liturgie wurden in lateinischer Sprache (Sprache der Kirche) gefeiert.

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Anschließend gab es ein goßes, stilvolles, Buffet für die geladenen Gäste – mit guter Musik und einigen Ansprachen. Auch Bischof Schwarz machte in einer dieser Ansprachen deutlich, wie schön er diese Atmosphäre mit all den jungen Menschen fand.

Seine Primiz (P. Philipps erste Heilige Messe) wurde heute in der Minoritenkirche gefeiert. Auch diese Feier war sehr schön, auch wenn die Kirche durch die vielen Messbesucher überfüllt war.

Danke für deinen Dienst, Pater Philipp!! 🙂