Ab ins Sommerlager! VIDEO

Ab ins Sommerlager! VIDEO

Es geht wieder raus ins Freie! 🙂

FĂŒr diesen Blog gibts deshalb eine kurze Pause.

Das Pfadfinderlager wird durchgefĂŒhrt von der Katholischen Pfadfinderschaft Europas (KPE) – aber mehr Infos darĂŒber nach dem Lager. 😉

Um euch ein besseres Bild zu geben, worum es in einem Sommerlager geht, habe ich ein Kurzvideo von SperberTV fĂŒr euch:

Ein Kurzvideo zum Sommerlager 2009 im Waldviertel der Katholischen Pfadfinderschaft Europas.

Gezeigt wurde das Kurzvideo das erste mal beim Singe- und Instrumentalwettstreit in Neu-Ulm der KPE und belegte dort den zweiten Platz in der Kategorie „Kurzfilme“.

Bild: Aus eigener Sammlung vom Eurojam 2014 (wĂ€hrend einer gemeinsamen Zeremonie – deshalb auch die Liederzettel 😉 )
Bischof Gebhard FĂŒrst: „NatĂŒrlich gibt es nur eine Wahrheit“

Bischof Gebhard FĂŒrst: „NatĂŒrlich gibt es nur eine Wahrheit“

Stuttgarter Bischof spricht Klartext

Heute hielt Bischof Dr. Gebhard FĂŒrst, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart in kleinem Rahmen des „Philipp Jeningen Kreis“ einen Vortrag mit dem Thema „Was die Kirche den Menschen geben kann“.

prof_dr_robert_spaemannDer Vortrag fand im Haus der Katholischen Kirche (direkt neben der St. Eberhard Kirche) statt. Unter den versammelten Zuhören befand sich auch Prof. Dr. Spaemann (siehe Bild). Spaemann wird als einer der grĂ¶ĂŸten deutschen Philosophen gehandelt.

Doch nun wieder zurĂŒck zum Vortrag 😉

Der Vortrag war in drei Bereiche gegliedert:

  • Familie
  • HomosexualitĂ€t
  • und Lebensschutz

Bischof FĂŒrst lehnte den Vortrag (besonders zum Thema HomosexualitĂ€t) stark an dem „Statement zur Homo-Ehe“ an. So stellte der Bischof fest, dass die Ehe und Familie mit Vater, Mutter und Kind das „Leitbild unserer Gesellschaft“ sind. Als Keimzelle der Gesellschaft sei die Familie und Ehe Garant fĂŒr die Zukunft einer Gesellschaft.

Er sprach noch viele weitere fundamental wichtige Dinge an und positionierte sich klar fĂŒr den Lebensschutz – besonders auch im Hinblick auf die momentan aktuelle Suizid-Debatte. Wie die Kirche sich bei diesem Thema zu verhalten habe, brachte Bischof FĂŒrst auf eine einfache Formel:

„Hilfe im Sterben;
nicht Hilfe zum Sterben“

In der nachfolgenden Fragerunde antwortete der Bischof auf die Frage, ob es nur eine Warheit gÀbe, lapidar:

„NatĂŒrlich gibt es nur eine Wahrheit!“

und stellte auch den Katholischen Wahrheitsanspruch heraus.

FĂŒr diese offenen Worte möchte ich dem Bischof ganz herzlich danken!! Es ist schön zu hören, wenn unser Bischof mutig vorangeht. Ja, ich denke dass wir alle noch darin wachsen können , der Liebe Christi zu folgen. Dies drĂŒckt sich natĂŒrlich auch darin aus, Gottes Gesetzen und denen der Kirche treu zu sein – denn diese entspringen dieser Liebe. Damit unser Bischof und wir immer mehr in dieser Nachfolge stehen und wachsen können, möchte ich um euer Gebet bitten. 🙂

Bildquelle: Eigene Bilder vom genannten Vortrag
Neues aus dem Marketing

Neues aus dem Marketing

Gestern fand der Cannes Lions Report 2015 im Hospitalhof in Stuttgart statt. Doch um zu erfahren, warum mir dies hier eine Story wert ist, dann mĂŒsst ihr weiterlesen. 😛

Das Event startete um halb sieben mit einem RosĂ©- und Sektempfang in den RĂ€umlichkeiten des Hospitalhofs. Kurz nach sieben startete dann das Programm von #bwlions unter dem Motto  #120MinuteParty – also zwei Stunden Programm mit insgesamt 12 Sprechern am StĂŒck. Wer denkt, dass es sich nach einer geballten Ladung an Informationen anhört, behĂ€lt recht: Es wurden viele neue Marketing-Trends und Einblicke in das Cannes Lions International Festival of Creativity (welches die bekannteste Veranstaltung der Werbebranche ist) gewĂ€hrt.

Nach einer ersten Ansprache machte Marcus Fischer (Mackevision Medien Design) mit vielerlei Daten und Fakten den Anfang – wer bis zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, in welcher GrĂ¶ĂŸenordung Cannes Lions spielt, wusste spĂ€testens jetzt darĂŒber bescheid.
Es wurde auch von den nachfolgenden Speakern Interessantes und Wichtiges berichtet. Aufhorchen ließ Regina Welker (Woodblock) – eine charmante junge Frau, welche ĂŒber das Thema von VR (Virtual Reality) insbesondere beim Google Cardboard den Vorteil auch fĂŒr Hausfrauen und andere Personen herausstellte.

Nach dem Interview mit Katja Garff (Weischer.Media, Canneslions ReprĂ€sentantin Deutschland) stellte diese einige handerlesene Videos aus der Werbebranche vor. Mit dabei war die Burger King LGBT Kampagne welche um die Welt ging. Und damit wurde leider auch eine sehr politische Botschaft eingebracht. Und an dieser Stelle möchte ich ein wenig ausschweifen: Ja, Menschen die den LGBT-Lifestyle leben sind gleich in iherer WĂŒrde vor Gott – denn jeder Mensch ist einzigartig und von Gott geliebt. Hass gegen diese Menschen ist falsch. Ist das die Intention hinter diesem Video gewesen? Ich glaube, dass die Forderung weiter geht: Die Menschen sollen diesen Lifestyle gutheißen. Die katholische Kirche sagt jedoch, dass ausgelebte HomosexualitĂ€t nicht gut fĂŒr den Menschen ist. Und deshalb gibt es hier einen fundamentalen Interessenskonflikt. Interessanterweise beruft sich die LGBT-Bewegung und der katholische Glaube auf die gleiche Sache: Auf Liebe.

Doch was ist Liebe? Die Bibel spricht im Hohelied der Liebe davon. Und einen Aspekt möchte ich herausheben: Liebe, so sagt die Bibel, ist selbstlos. Es verhĂ€lt sich also wie ein Geschenk, das ich einer anderen Person schenke, weil ich sie sehr gern habe: Ich gebe etwas und verlange es nicht zurĂŒck. Auch nicht in einigen Tagen – genauso auch nicht in einigen Jahren. Und dieses Bild von Liebe ist, wie wir uns Gott vorstellen dĂŒrfen.
Leider ist dieses Bild von Liebe kaum noch prĂ€sent – weshalb unter Liebe fast nur noch Ă©rƍs, also das Begehren (besonders in sexueller Hinsicht) und  philĂ­a verstanden wird. Und das Begehren nicht auszuleben halten viele fĂŒr eine böse Art der UnerdrĂŒckung. Doch scheint mir diese Auslegung der Gesellschaft von Liebe inkonsistent: Wer wĂŒrde einem Menschen, der dazu neigt, Alkoholiker zu sein, noch mehr Alkohol vor die Nase stellen? WĂ€re es nicht besser, wenn sich dieser Mensch umso mehr vom Alkohol fernhĂ€lt, da er weiß, dass dieses GetrĂ€nk schlecht fĂŒr ihn und eventuell auch fĂŒr andere ist?

Aus Sicht der LGBT-Bewegung muss ein nicht heterosexuell Veranlagter (Homosexueller etc.) auch die entsprechende Form „seiner“ SexualitĂ€t in Taten ausleben. Die kath. Kirche kann diese Forderung jedoch nicht unterstĂŒtzen, da – so glaubt die Kirche – es dem von Gott Geoffenbarten widerspricht (weitere Informationen dazu gibt es hier bei den Kommentaren). Deshalb glaubt die Kirche auch, dass sie diesen Menschen auf andere Art und Weise beistehen muss, als einfach nur das zu erlauben, was begehrt bzw. gefordert wird. Dass dieser Standpunkt inzwischen auf breite Ablehnung in der Gesellschaft stĂ¶ĂŸt, ist offensichtlich – doch möchte die Kirche Gottes Geboten treu sein. So sah sich die Kirche schon zu frĂŒhen Zeiten in der Kirchengeschichte insbesondere als Vertreter der Schwachen und HilfsbedĂŒrftigen am Rande der Gesellschaft – und diese Rolle kommt ihr nun immer mehr zu. Einstehen fĂŒr die, welche von der Gesellschaft nicht erwĂŒnscht sind, keine eigene Stimme und keinen Platz haben (wie z.B. Kranke, Stumme, Blinde, Obdachlose, politisch Verfolgte etc.).

Ist es wirklich ein Fortschritt, Liebe nicht mehr so zu verstehen, wie die Christen es definieren (als agĂĄpē)? Diese Frage möchte ich offen lassen.

Doch nun weiter mit einigen weiteren Höhepuntkten: Leonard Sommer (SOMMER+SOMMER) stellte dar, was die großen „tweets“ (bei Twitter) waren. Auf Platz eins fand sich ein PĂ€rchen, welches sich sexuell auf dem roten Teppich von Cannes betĂ€tigte. Auch an anderen Stellen zeigte er einducksvoll, dass nicht alles was durch die Zeitungen in die Welt kam, den eigentlichen Dingen und Fragen von Cannes Lions entsprach. So wĂŒnschte sich Sommer fĂŒr das nĂ€chste Cannes Lions, dass der Fokus wirklich auf das Wesentliche gelegt wird.

Es folgte Roland Matusek (ein Motion Designer) welcher ĂŒber Cannes mit seinem Vortrag „Große Flaute / Kleine Überraschungen“ berichtete. Besonders negativ empfand er, dass das Wort „Creativity“ (KreativitĂ€t) in Cannes hundertfach neu definiert worden ist – und der lateinischen Wortherkunft „creare“ „schaffen, erschaffen, erzeugen“ in den meißten FĂ€llen nicht ansatzweise entsprach. So sah er in einer „relevanten Schöpfung“ die Zukunft fĂŒr den KreativitĂ€tsbegriff.
Anschließend kam Florian Haßler (Studio Flox) auf die BĂŒhne, widersprach in einigen Punkten Matusek und betonte mit den Worten „Wir prĂ€gen die soziale Norm“ dass die Werbebranche wesentlichen Einfluss auf die Gesellschaft hat.

Und dann kam etwas ganz anderes: Tobias Ulmer (Werbewelt) legte in acht Minuten einen Vortrag ab, der sich von allen anderen wesentlich untschied: Indem er anders war: Schnelle Bildwechsel; schwarzer Screen und eine ganze Menge Input – mit Klaviereinlage. Erst dann sah das Publikum einige Bilder und das Gesagte ließ sich verknĂŒpfen.  Seine Hauptaussage: „Überall gibt es neue Wege“.  Auch in GesprĂ€chen beim anschließenden „get together“ zeichnete sich ab: Sein Auftritt blieb hĂ€ngen.
Doch eine Sache fand ich sehr interessant und aufschlussreich: FĂŒr Ulmer wird das Thema „gay“ oft  zum Thema gemacht… als Marketingstrategie.

Es war ein wirklich interessantes Treffen – und es gab viele neue Ideen und Anregungen. Doch möchte ich alle, die in der Werbebranche arbeiten um diese Sache bitten: Bitte benutzt nicht das kontroverse LGBT-Thema als Werbemittel! 🙂 Danke!

Bildquelle: Eigenes Foto vom Cannes Lions Report in Stuttgart
Was macht man im Himmel?

Was macht man im Himmel?

Ist es im Himmel nicht langweilig?

„Warum eigentlich in den Himmel kommen? Ist das nicht langweilig? Und was macht man ĂŒberhaupt im Himmel?

Es ist eine Frage, die sich im letzten nie vollends hier auf Erden erklÀren lÀsst, doch gibt es nette Versuche, ein wenig den Himmel zu erahnen:

Hat dir dieses Video geholfen? Wenn dir die 3MC-Reihe gefÀllt, so kannst du diese auch bestellen. Weitere Infos gibt es auf der Hauptseite.

Bildquelle: Bildauszug aus dem 3MC-Video. Mit freundlicher Genehmigung von P. Johannes

Weitere 3MC-BeitrÀge:

Zölibat? Petrus war doch auch verheiratet!! (KIK)

Zölibat? Petrus war doch auch verheiratet!! (KIK)

Oder auch:
Der Zölibat: Heute noch zeitgemĂ€ĂŸ?

Einer meiner Freunde wurde neulich zum Priester geweiht. Passend dazu deshalb heute ein Beitrag zum Zöllibat.

Vorwurf: Die römisch-katholische Kirche verbietet ihren Priestern zu heiraten. Das ist ungerecht! Das verklemmt die Priester. Zudem wird man krank, wenn man seine SexualitĂ€t nicht ausleben kann. Der Zölibat treibt die Priester in die Heuchelei, denn jeder Mensch braucht doch die persönliche NĂ€he eines anderen (Frau oder Freundin). Außerdem können unverheiratete Priester die Probleme der Familien gar nicht richtig verstehen, da die eigene Erfahrung fehlt. Und ohne Zölibat gĂ€be es heute auch keinen Priestermangel … Oder?

1. Der Zölibat verhindert ein glĂŒckliches Leben


Richtig: Um gesund zu bleiben, braucht jeder Mensch eine Liebesbeziehung zu einem ande-ren Du. Ohne Liebe welkt der Mensch wie eine Blume ohne Wasser. Man verstĂŒnde aber den Zölibat völlig falsch, wĂŒrde man ihn als Verbot zum Lieben, als »Nicht-Lieben« auffassen, als gesetzlich verordneten Verzicht auf intime Beziehung und Freundschaft. So wie der Ehemann seine Frau liebt und ganz fĂŒr sie da ist, so liebt und lebt der zölibatĂ€r lebende Priester ganz – »mit Haut und Haaren« – fĂŒr Christus. Der Priester liebt darum nicht weniger als die Eheleute, sondern vielleicht sogar mehr und intensiver. Denn in der Ehe muss sich die Liebe des Menschen (bildlich gesprochen) »teilen« – nĂ€mlich zwischen dem Partner und Gott. Durch den Zölibat kann der Priester ganz ungeteilt fĂŒr Christus leben (vgl. 1Kor 7,32-34).

2. Der Zölibat macht krank


Es ist richtig, dass jeder (normal veranlagte) Mensch sexuelle Neigungen besitzt. Auch der Priester. Und die falsche UnterdrĂŒckung dieser Neigungen kann zu negativen Folgen fĂŒhren. Aber ebenso richtig ist, dass unsere leiblichen Triebe auf höhere Ziele hingelenkt werden können. Wer war noch nie von einem Buch so gefesselt, dass er darĂŒber das Essen vergessen hat? Oder von einem Film oder einem Fußballspiel? Haben wir da das »Nicht-Ausleben« unseres Esstriebes als etwas »krampfhaftes« empfunden? Wohl nicht. Genauso ist es mit der SexualitĂ€t des Priesters: Es geht hier nicht um ein negatives UnterdrĂŒcken eines Triebes, sondern um die positive Ausrichtung seiner ganzen Kraft auf ein höheres Ziel aus – nĂ€mlich auf die Liebe zu Gott.

Einwand: Aber sieht die RealitÀt nicht ganz anders aus? Gibt es nicht viele Priester, die den Zölibat als etwas Negatives empfinden?
Ein Taschenmesser ist etwas Ă€ußerst hilfreiches – aber nur, wenn man sorgfĂ€ltig damit um-geht. Sonst kann es sogar zur Gefahr werden. Genauso der Zölibat: Bei »sorgfĂ€ltigem Gebrauch« – d. h. wenn der Priester seine Liebesbeziehung zu Christus pflegt und ihr den wichtigsten Platz in seinem Leben einrĂ€umt – bedeutet der Zölibat eine echte Bereicherung fĂŒr das eigene Leben. Andernfalls freilich kann er zur Last werden. Der mögliche Missbrauch einer guten Sache ist aber kein Argument gegen die Sache selbst. Sonst mĂŒsste der Staat auch das Autofahren verbieten, weil manche Autos im Straßengraben landen.

3. Der Zölibat fĂŒr Priester ist eine Erfindung des Mittelalters


Falsch. Bereits auf der Synode von Elvira (um 300) wird der Zölibat fĂŒr Priester verpflichtend erwĂ€hnt. Und frĂŒher? Stammt diese Idee wirklich von Jesus? Es ist zwar richtig, dass z.B. Petrus ursprĂŒnglich verheiratet war (Mk 1,30 erwĂ€hnt seine »Schwiegermutter«), aber wenn man die Bibel aufmerksam liest, liegt der Schluss nahe, dass die JĂŒnger – wenn sie verheiratet waren ‒ nach ihrer Berufung zum Apostel ihr eheliches Leben aufgegeben haben. Der Beweis: Jesus verlangt von seinen JĂŒngern fĂŒr die engere Nachfolge ausdrĂŒcklich, »Haus oder Frau, BrĂŒder, Eltern oder Kinder« zu verlassen (Lk 18,29). Und an anderer Stelle bestĂ€tigt Petrus genau dies fĂŒr die Apostel, wenn er sagt: »Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt« (Mt 19,28). Dazu kommt: Die missionarische AktivitĂ€t der Apostel nach der Himmelfahrt Jesu wĂ€re mit der gleichzeitigen Erziehung von Kindern unmöglich gewesen. Können wir uns vorstellen, dass die Apostel »RabenvĂ€ter« waren?

Einwand: Paulus schreibt, ein Priester solle der »Mann einer einzigen Frau« sein. Also lebten die Priester offensichtlich im Ehestand.
TatsĂ€chlich heißt es in 1Tim 3,2, Bischof könne nur werden, wer »Mann einer einzigen Frau« sei. Dasselbe wird 10 Verse spĂ€ter fĂŒr den Diakon verlangt (1Tim 3,12) und in Tit 1,6 fĂŒr die Presbyter (Priester). Allerdings ist diese Stelle kein Argument gegen, sondern fĂŒr den Zölibat. Paulus betont hier, dass Bischof/Priester/Diakon nur werden kann, wer nur einmal verheiratet sei. Eine erneute Heirat nach dem Tod ersten Ehepartners wĂ€re ein Hindernisgrund fĂŒr die hl. Weihen. Warum diese Regel? Eine sinnvolle ErklĂ€rung ist nur möglich, wenn die Priester tatsĂ€chlich von Anfang nach der Übertragung ihres Amtes auf eine Fortsetzung ihrer Ehe verzichtet haben, d.h. enthaltsam gelebt haben. Eine zweite Heirat wurde als Zeichen fĂŒr die offensichtliche UnfĂ€higkeit zum enthaltsamen Leben gewertet – und darum als Ausschlusskriterium fĂŒr die hl. Weihen angesehen. Das Pauluszitat ist nur dann schlĂŒssig, wenn die Enthaltsamkeit eine Voraussetzung fĂŒr das Priesteramt war.

BestĂ€tigung durch 1Kor 9,5. Einen interessanten Hinweis zu genau dieser Thematik finden wir in 1Kor 9,5, einer Stelle, die manchmal gegen den Zölibat angefĂŒhrt wird. Paulus erklĂ€rt dort in Bezug auf seine Missionsreisen: »Haben wir nicht das Recht, eine glĂ€ubige Frau mitzunehmen, wie die ĂŒbrigen Apostel und die BrĂŒder des Herrn und wie Kephas (= Petrus)?« Hat also Petrus doch zusammen mit seiner Ehefrau das Evangelium verkĂŒndet? Im griechischen Originaltext stehen fĂŒr »Frau« die Worte »adelphe gynaika«, eine »schwesterliche Frau« oder: »Frau als Schwester«. Kann damit wirklich ganz einfach eine normale Ehefrau gemeint sein? Eher ist damit wohl angedeutet, dass diejenigen Apostel, die vor ihrer Berufung schon verheiratet waren, nach ihrer Berufung wie Bruder und Schwester zusammenlebten.

Das Zeugnis der KirchenvĂ€ter. In genau diesem Sinn Ă€ußert sich Epiphanius von Salamis (315-403): »Meistens ist die Priesterschaft aus den Reihen der JungfrĂ€ulichen zusammengesetzt, oder wenn nicht aus JungfrĂ€ulichen, dann sicher aus Mönchen. Wenn aber aus der Ordnung der Mönche sich keine Geeigneten zur Verwaltung jenes Dienstes finden, so pflegt man die Priester aus denen zu wĂ€hlen, die sich ihrer Frauen enthalten oder nach nur einer Ehe im Wittwerstand sind« (Expositio fidei 21; PG 42,824). Freilich, schon damals gab es MissstĂ€nde. Auch Epiphanius musste zugeben: »Mancherorts zeugen Priester, Diakone und Subdiakone noch Kinder. Doch das entspricht nicht der kanonischen Bestimmung « (Haer. 59,4; PG 41,1024). Trotzdem ist die Zölibatsregel schon in dieser frĂŒhen Zeit ganz eindeutig.

4. Ohne den Pflichtzölibat gĂ€be es in der Kirche genĂŒgend Priester…

Als Gegenargument dazu genĂŒgt ein Blick auf die protestantischen Kirchen: Dort gibt es ver-heiratete Pastoren – und gleichzeitig ist der Mangel an Seelsorgern noch grĂ¶ĂŸer als in der römisch-katholischen Kirche.

5. Gott hat die SexualitĂ€t als etwas Gutes geschaffen. Sie abzulehnen, bedeutet, eine Gabe Gottes zu verachten…

Es stimmt natĂŒrlich, dass die SexualitĂ€t etwas Gutes ist (wenn sie in der gottgewollten Ordnung gelebt wird). Sonst hĂ€tte Gott sie nicht erschaffen. Wenn jemand nicht heiratet, weil er den ehelichen Verkehr fĂŒr grundsĂ€tzlich schlecht hĂ€lt, dann wĂ€re das nicht katholisch. Aber man kann auf etwas Gutes und Schönes fĂŒr sich selber verzichten, um freier zu sein fĂŒr etwas noch Höheres. Auf diese Weise verzichtet der Priester auf das GlĂŒck der Ehe, um durch die vollkommene und ungeteilte Hingabe an Christus ein noch höheres GlĂŒck zu erlangen. Darum: Der Verzicht auf die Ehe ist nur dann wertvoll, wenn er tatsĂ€chlich aus Liebe zu etwas GrĂ¶ĂŸerem – zu Gott – geschieht. Den Zölibat des Egoisten dagegen, der nur deswegen nicht heiraten möchte, weil er sonst sein Geld mit jemandem teilen mĂŒsste (oder sich um die Kinder sorgen muss), lehnt die Kirche ausdrĂŒcklich ab.
Die SexualitĂ€t ist mit einem Wildbach in den Bergen vergleichbar. Der Bach verschönert und bewĂ€ssert die Landschaft. SpĂ€ter fließt er in einen Fluss, der Schiffe trĂ€gt und schließlich ins Meer mĂŒndet. Ein Bild fĂŒr die Ehe. Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit: Talsperre. Das angestaute Wasser versorgt ein ganzes Land mit Licht und Kraft.

5. Man kann keinen Menschen zum Zölibat zwingen…

Richtig. Dasselbe sagt auch die Kirche. Niemand wird gezwungen, Priester zu werden. Wenn aber jemand in der Kirche Priester werden will, darf die Kirche auch die »Spielregeln« dazu aufstellen. Oder nimmt es jemand dem FC Bayern ĂŒbel, wenn er von seinen Spielern ohne Ausnahme verlangt, auf Rauchen zu verzichten? … Man kann doch niemandem das Rauchen verbieten…!? (Das Beispiel hinkt natĂŒrlich: Die Ehe ist nicht ungesund.)
Man kann die Sache aber auch von der anderen Seite betrachten: Taugt jemand fĂŒr den Priesterberuf – d.h. fĂŒr diese einzigartige Beziehung zu Gott – wenn er nicht bereit ist, fĂŒr diesen Ruf auf das GlĂŒck der Ehe zu verzichten?
Ganz abgesehen davon: Der Priester kann seinen Pflichten gegenĂŒber seiner Gemeinde viel besser erfĂŒllen, wenn er nicht zusĂ€tzlich durch die Verantwortung fĂŒr eine Familie gebunden ist. Nur so wird er zu jeder Tages- und Nachzeit »verfĂŒgbar« sein, wie es seinem hohen Amt entspricht.

6. Der verheiratete Priester wĂŒrde die Eheleute viel besser verstehen…

Wirklich? Taugt als Fußballreporter nur ein ausgedienter Profi, der schon 100mal selber auf dem Platz stand? Oder ist uns der Berichterstatter, der schon 10.000 Spiele begeistert kommentiert hat, nicht viel lieber – auch wenn ihm die persönliche Erfahrung auf dem Platz fehlt?
Es ist richtig, dass der Priester die Familie nicht aus eigener Erfahrung kennt (abgesehen von seiner Kindheit). Heißt das aber, dass er die Probleme der Familie nicht kennt? Vielleicht kennt er sie sogar viel besser, weil er nicht nur in eine, sondern in hunderte Familien Einblick hat. Vertrauen wir nur dem Arzt, der selber krank war, oder nicht eher dem, der Medizin studiert und viel Erfahrung bei anderen Patienten gesammelt hat?

Zugegeben: Die Kirche könnte die Verpflichtung der Priester zum Zölibat aufheben. WĂŒrde sie aber damit sich – und vor allem: den Priestern selber – einen Gefallen tun?
Der Zölibat ist kein Hindernis der Liebe, sondern die Entscheidung fĂŒr die totale Liebe. Jeder, der zölibatĂ€r lebt, kann sich das schöne Wort der kleinen heiligen Theresia zu eigen machen: »Ich habe es nie bereut, mich fĂŒr die Liebe entschieden zu haben.«


 

LektĂŒre-Tipp:
Marc TREMEAU: Der gottgeweihte Zölibat, Jestetten 1979 (Kurzes BĂŒchlein; zwar schon etwas Ă€lter, aber immer noch lesenswert.)
Stefan HEID: Zölibat in der frĂŒhen Kirche. Die AnfĂ€nge einer Enthalsamkeitspflicht fĂŒr Kleriker in Ost und West. 2. Aufl. Paderborn 1998. (DAS Buch fĂŒr den Nachweis der Ur-sprĂŒnge des Zölibats in der Urkirche.)

Dieser KIK (Katholisch im Kreuzfeuer) wurde von P. Markus Chrstoph SJM mit freundlicher Genehmigung zur Publikation zur VerfĂŒgung gestellt. Andere KIK-Artikel und weite Infos gibt es auf der Hauptseite.

Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung vom Nachbarblog Sacerdos Viennensis. Dort gibt es noch viele weitere schöne Bilder! Ein Besuch lohnt sich! 🙂
Priesterweihe & Primiz Philipp Faschinger

Priesterweihe & Primiz Philipp Faschinger

Gestern , am 4 Juli, empfing ein guter & hochgeschÀtzer Freund seine heilige Priesterweihe.

Sein Name: Pater Philipp Faschinger FSSP.
Geweiht wurde der junge Priester von S.E. Mgr. Dr. Ludwig Schwarz SDB (Bistum Linz) im „Neuen Dom“ in Linz.

Die Zeremonie fand in der „außerordentlichen“ Form des römischen Ritus statt, d.h. sĂ€mtliche Teile der Liturgie wurden in lateinischer Sprache (Sprache der Kirche) gefeiert.

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Anschließend gab es ein goßes, stilvolles, Buffet fĂŒr die geladenen GĂ€ste – mit guter Musik und einigen Ansprachen. Auch Bischof Schwarz machte in einer dieser Ansprachen deutlich, wie schön er diese AtmosphĂ€re mit all den jungen Menschen fand.

Seine Primiz (P. Philipps erste Heilige Messe) wurde heute in der Minoritenkirche gefeiert. Auch diese Feier war sehr schön, auch wenn die Kirche durch die vielen Messbesucher ĂŒberfĂŒllt war.

Danke fĂŒr deinen Dienst, Pater Philipp!! 🙂