Die dreifache Gottesgeburt

Die dreifache Gottesgeburt

Starker Titel für einen Beitrag nach Monaten – aber steckt auch etwas dahinter? Absolut!
PS: Unten findet Ihr noch ein kleines Freebie.

Noch heute werden wir in die Heilige Nacht eintreten – und wir werden das große Geburtsfest unseres Erlösers und Gottes Jesus Christus feiern. Doch was kaum jemand weiß: Wir feiern traditionell nicht nur die menschliche Geburt Jesu aus der Jungfrau Maria, sondern auch zwei weitere Geburten der gleichen Person: Es schließt sowohl die Geburt von Ewigkeit aus dem Vater sowie die Geburt im Herzen ein.

Der große Papst Innozenz II (12/13 Jhd.) schreibt dazu kurz und prägnant:

„Die göttliche Geburt aus dem Vater, die fleischliche aus der Mutter, die geistliche im Herzen.
Aus dem Vater wird er als Gott, von der Mutter wurde er als Fleisch, im Herzen wird er als Geist geboren.“

Die göttliche Geburt

Wem das „große Glaubensbekenntnis“ kennt, kennt auch den Passus:

„Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt. / Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, Continue reading

Die 7 Hauptsünden – Eine Merkhilfe

Die 7 Hauptsünden – Eine Merkhilfe

Schaffst du es alle sieben Hauptsünden zu benennen? Nein? Eigentlich eine wichtige Sache, die man sich relativ einfach merken kann.

Dazu wieder ein Hinweis auf eine Folge des 3 Minuten Katechismus (3MC)

 

Bitte unterscheidet aber bitte immer zwischen Versuchung und Sünde (also das Eingehen auf die Versuchung).
Mutter Julia Verhaeghe, die Gründerin einer geistlichen Gemeinschaft (welche auch ein heiligmäßiges Leben geführt hatte) sagte einmal dazu:

Die Versuchungen an sich können uns nichts Böses antun. Wir selbst tun das Böse, wenn wir auf sie eingehen. Wir schaden uns selber, wenn wir auf sie eingehen und nachgeben. Sie sind, von welcher Art sie auch sein mögen, nicht zu unserem Nachteil da, nein, sie sind als Chance da, um uns im Kampf um die Tugend, im guten Kampf, stark zu machen, so sagt der hl. Paulus. Du siehst, er hat den Kampf nicht ausgeschlossen, sondern eingeschlossen, und zwar als eine Notwendigkeit, um im Dienst des Herrn stark zu werden.

Ich finde diese Worte sehr treffend, da sie auch Mut machen.

In diesem Sinne: Eine gute Woche im guten Kampf mit den Versuchungen!

Ein vergessenes Hochfest?

Ein vergessenes Hochfest?

Im Moment verbringe ich einige Wochen in Italien – und eines scheint sicher: Ein scheinbar vergessenes Hochfest wird hier groß gefeiert: Es geht um das Fest des Heiligsten Herzen Jesu.

Aber warum ist dieses Fest denn bitte so ein großes?

Die Antwort erhalten wir schnell durch einen Blick in den KKK (Katechismus der Katholischen Kirche), den ich für sämtliche Fragen gerne aufschlage:

Das menschliche Herz Jesu schlägt für uns

Das heiligste Herz Jesu ist ein menschliches Herz – und es weiß aus eigener Erfahrung um die Schmerzen eines Menschen. Der KKK erläutert unter Punkt 478:

„Das Herz Jesu ist das Herz Jesus hat während seines Lebens, seiner Todesangst am Ölberg und seines Leidens uns alle und jeden einzelnen gekannt und geliebt und sich für jeden von uns hingegeben: Der ,,Sohn Gottes“ hat ,,mich geliebt und sich für mich hingegeben“ (Gal 2,20). Er hat uns alle mit einem menschlichen Herzen geliebt. Aus diesem Grund wird das heiligste Herz Jesu, das durch unsere Sünden und um unseres Heiles willen durchbohrt wurde [Vgl. Joh 19,34.], ,,als vorzügliches Kennzeichen und Symbol für jene …. Liebe angesehen, mit der der göttliche Erlöser den ewigen Vater und alle Menschen beständig liebt“ (Pius XII., Enz. ,,Haurietis aquas“: DS 3924) [Vgl. DS 3812.].“

Schlüssel zur Schriftenlesung

Unter Punkt 112 (wie der Notruf) finden wir dort einen Verweis auf den hl. Thomas von Aquin:

„Unter „Herz Christi“ ist die Heilige Schrift zu verstehen, die das Herz Christi kundtut. Dieses Herz war vor der Passion verschlossen, denn die Schrift war dunkel. Nach der Passion aber ist die Schrift geöffnet, damit diejenigen, die sie jetzt verstehen, erwägen und unterscheiden, wie die Weissagungen auszulegen sind.“ (hl. Thomas v. A., Psal. 21,11)

Diesen Punkt greift das zweite Vatikanische Konzil als einen der drei Kriterien auf, die für eine Auslegung der Schrift gemäß dem Hl. Geist notwenig sind:

Sorgfältig „auf den Inhalt und die Einheit der ganzen Schrift“ achten. Kurzum: Der Schlüssel zum rechten Verständnis der hl. Schrift ist das heiligste Herz Jesu.

Weg zum Vater

Das Herz Jesu kennt den Vater. Und wer den Sohn kennt, der kennt auch den Vater [vgl. Johannes 14, 7]

Der KKK schildert ehrfuchtsvoll zum Thema der Buße und der Versöhnung:

„Der Weg der Umkehr und der Buße wurde von Jesus eindrucksvoll geschildert im Gleichnis vom „verlorenen Sohn“, dessen Mitte „der barmherzige Vater“ ist [Vgl. SC 109-110;  CIC, cann. 1249-1253; CCEO, cann. 880-883. – Lk 15 ‚11-24]: die Verlockung einer illusorischen Freiheit, das Verlassen des Vaterhauses; das äußerste Elend, in das der Sohn gerät, nachdem er sein Vermögen verschleudert hat; die tiefe Demütigung, Schweine hüten zu müssen und, schlimmer noch, die des Verlangens, sich am Schweinefutter zu sättigen; das Nachsinnen über die verlorenen Güter; die Reue und der Entschluß, sich vor dem Vater schuldig zu bekennen; der Rückweg; die großherzige Aufnahme durch den Vater; die Freude des Vaters: das alles sind Züge des Bekehrungsvorgangs. Das schöne Gewand, der Ring und das Festmahl sind Sinnbilder des reinen, würdigen und freudvollen neuen Lebens, des Lebens des Menschen, der zu Gott und in den Schoß seiner Familie, der Kirche, heimkehrt. Einzig das Herz Christi, das die Tiefen der Liebe seines Vaters kennt, konnte uns den Abgrund seiner Barmherzigkeit auf eine so einfache und schöne Weise schildern.“

Je mehr wir also das hl. Herz Jesu verehren, desto näher sind wir dem Vater.

Das Erlöserherz

„Das Gebet der Kirche ehrt und verehrt das Herz Jesu, wie es seinen heiligsten Namen anruft. Die Kirche betet das menschgewordene Wort und sein Herz an, das sich aus Liebe zu den Menschen von unseren Sünden durchbohren ließ. Das christliche Beten folgt im Kreuzweg gern dem Erlöser nach. Die Stationen vom Prätorium bis Golgota und bis zum Grab kennzeichen den Weg Jesu, der durch sein heiliges Kreuz die Welt erlöst hat.“ (KKK, Nr. 2669)

Ich glaube all dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen.

In diesem Sinne: Ein gesegnetes Hochfest euch allen! 🙂

Warum gibt es ein Tanzverbot vor Ostern?

Warum gibt es ein Tanzverbot vor Ostern?

Habt ihr euch schon einmal gefragt warum in den nächsten Tagen auf das Tanzen verzichtet werden soll?

Viel hat damit zu tun, dass in diesen Tagen die Kirche das sogenannte „Triduum“ begeht. Dies sind drei der wichtigsten Tage im Jahr: Gründonnerstag, Karfreitag und  Ostern.

Wisst ihr was an diesen Tagen gefeiert wird? Und warum diese Tage als so wichtig angesehen werden? Oh und warum dieser harte Satz im Beitragsbild: „Liebe die nichts erleiden kann verdient diesen Namen nicht.“?

Die Antwort ist zum einen einfach – zum anderen aber sehr tiefgründig und unerschöpflich: Das Triduum feiert das Erlösungswerk von Jesus Christus.

Angefangen am Gründonnerstag – denn feierlich wird hier dem letzten Abendmahl bedacht. Dazu gehören äußere Ausdrucksformen wie die Fußwaschung. Die Anspannung, die die Jünger gespürt haben, dürfen wir nachahmen – viele religiöse Objekte werden in ein Tuch eingehüllt – Prunkvolles verschwindet.

Am Karfreitag wird der Passion Christi bedacht: Jesus Christus hat an diesem Tag sein Leben für die Seinen (also uns) gegeben. Dies ist für uns das größte Liebeswerk welches die Welt je gesehen hat.

„Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“ (Joh 15,13)

Auch für diese Trauer gibt es sehr schöne Ausdrucksformen. Um dem Tod unseres Herrn würdig zu gedenken ist dieser Tag auch ein Ruhetag – und deshalb sollte dieser Tag auch ohne Tanz begangen werden. Da wir in einer christlichen Gesellschaft leben soll das Gesetz (Tanzverbot) einen Rahmen schaffen, in dem jeder diese Trauer leben kann. Schöner wäre es natürlich, wenn jeder freiwillig Rücksicht auf Christen nehmen würde.

Die Zeit bis Ostern ist durch ein ruhiges Warten gekennzeichnet – Karsamstag.

Am Osterfest ist es dann soweit: Das größte Fest im Kirchenjahr wird begangen – die Auferstehung Jesu Christi wird gefeiert. Dieses große Fest wird eine Oktav – also acht Tage – lang gefeiert .

Doch genug der eigenen Ausführungen: Letztes Jahr bin ich auf diese Illustration gestoßen, welche das Triduum sehr gut erklärt und einige Eigenheiten darstellt.
Aber Vorsicht: Ein wenig Englisch wird vorrausgesetzt. 😉

Einfacher lässt sich das Triduum kaum darstellen. 🙂

Danke an das Team von FOCUS (The Fellowship of Catholic University Students, USA) welche retrokatholisch.de diese Grafik zur Verbreitung bereitgestellt haben. Dort gibt es einige tolle Dinge zu lesen: focus.org/blog.


Das Beitragsbild ist wieder einmal von Cassie Pease Designs – vorbeischauen lohnt sich auch hier sehr! Danke nochmals für die äußerst herzliche Genehmigung zur Verwendung der Grafiken!
Die heilige Eucharistie

Die heilige Eucharistie

Was ist eigentlich die hl. Eucharistie?

Dieser Beitrag wurde leicht abgeändert im CKJ-Kalender 2015 für den Monat April abgedruckt.


Gestützt auf den Katechismus der Katholischen Kirche bedeutet Eucharistie zunächst Danksagung. Dies soll betonen, dass wir für Gottes geniale Schöpfung und Taten unseren Dank und unseren Lobpreis zum Vater bringen dürfen. Mit Christus verbunden wird unser Lob dem Vater wohlgefällig – und Sein Name wird somit verherrlicht.
Die hl. Eucharistie ist zudem die geheimnisvolle Vergegenwärtigung des (einen und vollkommenen) Kreuzesopfers Jesu Christi auf Golgotha. Wir dürfen also unmittelbar bei Seinem Leiden und Sterben dabei sein! Somit ist die Eucharistie also auch das Opfergedächtnis Christi (und seines Leibes, der Kirche).
„Last but not least“ ist die hl. Eucharistie die wahre (!) Gegenwart Christi durch die Macht Seines Wortes und Seines Geistes. Konkret bedeutet das für uns, dass Jesus in Seiner ganzen Person in Gestalt von Brot und Wein zugegen ist wenn der Priester „in Persona Christi“ die Wandlungsworte gesprochen hat.

Durch Jesus zum Vater – das ist das große Geschenk welches Jesus uns machen will – und die Hl. Eucharistie ist der direkte Weg dorthin. So ist ein jeder von euch in der Gegenwart Jesu eingeladen, die eigenen Schwierigkeiten und Opfer im Alltag zu Ihm zu bringen und diese durch Ihn, mit Ihm und in Ihm verwandeln zu lassen.

Bei der Hl. Kommunion dürfen wir Jesus empfangen und ihm unser Innerstes anvertrauen – Ihn vollkommen wirken lassen ist der Schlüssel zur Heiligkeit.
In diesem Sinne: Lasst uns Heilige werden!!


Mehr zum Thema Eucharistie:
Kommunion an evangelische Christen?

Bild: Joe
Gender auf katholisch?

Gender auf katholisch?

Eine Antwort auf den Beitrag zur Genderdebatte von Bischof Stefan Oster, Bischof von Passau

Bischof Stefan Oster hat sich gestern erneut zum Thema „Gender“ geäußert, nicht zuletzt, weil die Deutsche Bischofskonferenz einen Flyer herausgegeben hat, welcher vom Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer einer Grundsatzkritik unterzogen wurde. Bischof Voderholzer empfiehlt als Antwort auf den Flyer der DBK den Flyer von Kirche in Not.

Bischof Oster versucht hingegen in seinem Beitrag die Dinge differenziert zu betrachten. Dies scheint mir im Bezug zum „Gender-Mainstreaming“ nicht recht zu funktionieren.

Eine offene Antwort an einen Bischof, den ich sehr schätze.

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„Vielfalt“? Auf der Demo für Alle | Foto: Joe

Lieber Herr Bischof Oster,
vielen Dank für ihren Beitrag zu diesem Thema. Im Generellen geben Sie mit ihrem Beitrag eine gesunde Richtung vor. Ich bin mir sicher, dass Sie mit dem Herz bei der Sache sind. Und das ist gut so!

Sehr scharfsinnig finde ich ihre Beobachtung und Erklärung, wie Sie die Inkonsistenz vieler Anhänger der „Gender-Ideologie“ darstellen (Sie führen einen Familienvater an, welcher sich zur Homosexualität „bekennt“ und von dieser Lobby gefeiert wird, ein Homosexueller jedoch, welcher sich zur Heterosexualität „wandelt“ von der gleichen Gruppe als „fundamentalistisch“ oder gar „faschistoid“ gebrandmarkt wird). Zum einen also die Einstellung, dass sexuelle Präferenzen unveränderbar im Menschen vorhanden sind; zum anderen jedoch ein wandelbares Bild von solchen Präferenzen.

Folgende Dinge sind mir aufgefallen, welche ich, in aller Hochachtung zu Ihrem Amt und Ihrer Person, zur Überarbeitung anrate:
Sie sagen ganz klar, dass es „nicht-heilsein“ gibt – also eben auch Krankheiten. Sie sagen auch, dass Menschen mit einer Krankheit (wie z.B. eine Behinderung) auf die Welt kommen können (als Konsequenz aus dem Sündenfall). Und sie bekennen sich dazu, dass Gestaltungsspielraum zur geschlechtlichen Identität uns Menschen „am wenigsten zur Verfügung“ stehen kann.
Aber dann folgern Sie – aus meiner Sicht – in eine Richtung, welche Menschen in gefährlicher Weise verwirren kann:

„Gleichwohl gibt es auch hier aus meiner Sicht keine absolute Grenze. Nur eines von vielen möglichen Beispielen: Fühlten wir uns berechtigt, ein negatives Urteil über den Wunsch nach Geschlechtsumwandlung zu fällen bei einer Frau, einer Spitzensportlerin, die von früher Kindheit an und ohne ihre Zustimmung systematisch mit männlichen Hormonen behandelt wurde, um ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern?“

Um hier eine Antwort zu geben, möchte ich vor allem Ihre Argumente verwenden, warum wir Christen dieser Sache (Geschlechtsumwandlung) nicht positiv entgegenstehen können. Und ja, wir sollen und müssen in Liebe einer solchen Frau begegnen – und ihre Not sollen wir auch erkennen. Doch scheint es mir der falsche Weg zu sein, ihr zu einer solchen „Umwandlung“ zu raten bzw. nicht davon abzuraten, da wir Christen dieser Frau WAHRE Hilfe schenken wollen.
So ist es zunächst notwendig, dass erkannt wird, dass hier etwas „nicht-heil“ (oder eben auch krank) ist. Und auch der Wunsch zu einer solchen Geschlechtsumwandlung – so verständlich es auch für einen Menschen in der heutigen Gesellschaft ist – als ein Begehren erkennen, welches nicht gut ist, da es nicht der Ordnung Gottes entspricht – denn Gott hat diese Frau als Frau geschaffen. Ja, es ist ein Kreuz, welches ihr der Herr gegeben hat.
Und genau deshalb ist es wichtig, ihr Schritt für Schritt die Wichtigkeit des Kreuzes und des Leides zu erklären – damit sie die wahre Christusnachfolge antreten kann. Christus selbst ist in dieser Sache ganz klar:
Mt 10,38 „Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig.“
Lk 9,23 „Zu allen sagte er: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“
Mk 8, 34 „Er rief die Volksmenge und seine Jünger zu sich und sagte: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“

Und auch Paulus erklärt, was es bedeutet, Christus nachzufolgen (Gal 5, 24): „Alle, die zu Christus Jesus gehören, haben das Fleisch und damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.“

Die Geschlechtsumwandlung wäre eine kurzfristige Freude für diese Frau, doch wäre es keine echte Hilfe für sie. Sie würde einer großen Illusion unterliegen. Wie segensreich wäre es jedoch für sie und die ganze Welt, wenn sie lernt, das Kreuz anzunehmen und ihre Schwierigkeiten aufzuopfern.
Ja, ich glaube, an diesem Punkt lassen sich große Parallelen zu den kanonisierten Heiligen ziehen – denn kein Heiliger, den ich kenne, hatte ein leichtes Leben auf dieser Erde. Sie haben das Leiden aber ertragen und aufgeopfert – oft im Stillen. Dadurch wurden sie zu einem großen Segen für die Welt.

Kurzum: Christen sind Realisten – und das bedeutet auch, das Schlechte nicht einfach „auszuklammern“.

Diese Sache ist nicht ansprechend genug? Continue reading

Die Liebe zählt

Die Liebe zählt

Die Liebe zählt

Eine Antwort auf Simon Linders Beitrag zur Familiensynode und dem Thema Homosexualität

Auf dem offiziellen Portal der Katholischen Kirche in Deutschland „katholisch.de“ wurde am 17.09.2015 ein Artikel mit dem Titel „Die Liebe zählt“ von Simon Linder veröffentlicht. Dieser ist Theologie- und Rhetorikstudent in Tübingen und wurde bei einer Kooperationsaktion von „katholisch.de“ und „Christ & Welt“ ausgewählt, einen Beitrag für das besagte Portal zu schreiben.

Wie Simon Linder bin auch ich 1993 geboren – studiere hingegen Betriebswirtschaftslehre an einer dualen Hochschule in Stuttgart. Mein Apell: „Die Lehre der Kirche in ihrer Gesamtheit betrachten!“

Gemeinschaft der Heiligen - Guadelupe

Foto: Gemeinschaft der Heiligen – mit freudlicher Genehmigung von P. Lawrence Lew

Doch warum überhaupt einen solchen Artikel kommentieren? Die Antwort ist denkbar einfach: Weil ich hoffe, dem ein oder anderen Antworten geben zu können und deshalb Gründe für den Standpunkt der Kirche aufzeigen möchte.
Der Beitrag von Linder beginnt damit, die Lehre der katholischen Kirche zum Thema Homosexualität aus dem Katechismus darzulegen. Er zitiert einen Teil aus Artikel 2358 des KKK (dem Katechismus der Katholischen Kirche) und wirft der Kirche vor, dass es nicht (mehr) angemessen sei, wie sie mit Homosexualität umgeht. Leider geht Linder nicht auf die Antworten des Katechismus zu dieser Frage ein.

Der Katechismus  lehrt (KKK 2358):

Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen haben tiefsitzende homosexuelle Tendenzen. Diese Neigung, die objektiv ungeordnet ist, stellt für die meisten von ihnen eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitgefühl und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Verfaßtheit erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen.“

Zugegebenermaßen sind diese Worte ohne den Zusammenhang des Katechismus nur schwer zu verstehen. Linder stellt dazu viele Fragen – und ein paar dieser Fragen möchte ich später beantworten.

Wie Linder richtig feststellt, hat sich das gesellschaftliche Klima gedreht: Während früher die Kirche Menschen mit homosexuellen Tendenzen durch ihre Lehren geschützt hat, diese Menschen also trotz gesellschaftlicher Verachtung nicht „ungerecht zurückgesetzt“ werden durften (und dürfen!), wird die Kirche heute in diesem Punkt stark angegriffen, da sie ausgelebte Homosexualität nicht gutheißen kann. Dass hier die Kirche „gegen den Strom schwimmt“ ist jedem klar – denn die Kirche ist der Wahrheit verpflichtet. So schreibt auch schon der heilige Apostel Paulus im Galaterbrief ausdrücklich (Gal 1,10):

„Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott? Suche ich etwa Menschen zu gefallen? Wollte ich noch den Menschen gefallen, dann wäre ich kein Knecht Christi.“

Nun leben wir in einer Zeit, in welcher es nicht dem Zeitgeist entspricht, das zu glauben, was die Kirche glaubt. Und die Kirche glaubt, dass auch die Sexualität im Heilsplan Gottes eine wunderbare und große Rolle spielt. Sehr gut stellt dies Johannes Hartl in seinem Beitrag „Warum Sex heilig ist“ dar. Die Kirche sieht den Körper als Tempel des Heiligen Geistes – und deshalb will sie dieses Heiligtum schützen.

In welcher Form sich dieser Schutz ausdrückt, zeigt uns die Überlieferung. Die Bibel zeigt mehrmals, dass das Evangelium unveränderlich ist (vgl. Gal 1,6-8 und Mat 24,35) – deshalb ist es auch nicht möglich, beliebig von dem ursprünglichen Verständnis der Schrift abzuweichen:

Die Kirche glaubt, dass ihre Lehren auf denen der „Tradition“ aufbauen müssen, damit das Wort Gottes richtig verstanden und interpretiert werden kann (siehe dazu die bindenden Entscheidungen vom Konzil von Trient zu Tradition und Schrift: Beides ist als gleichwertig zu betrachten). Und auch die Frage der Homosexualität sieht die Kirche als grundsätzlich geklärt an (KKK 2357):

„Homosexuell sind Beziehungen von Männern oder Frauen, die sich in geschlechtlicher Hinsicht ausschließlich oder vorwiegend zu Menschen gleichen Geschlechtes hingezogen fühlen. Homosexualität tritt in verschiedenen Zeiten und Kulturen in sehr wechselhaften Formen auf. Ihre psychische Entstehung ist noch weitgehend ungeklärt. Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet, hat die kirchliche Überlieferung stets erklärt, „daß die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind“ (CDF, Erkl. „Persona humana“ 8).
Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen.“

Ja, das sind wirklich harte Worte. Doch schreibt die katholische Kirche solche Dinge nicht, um Menschen auszugrenzen!! Im Gegenteil! Es ist der ausdrückliche Wunsch der Kirche, jeden Menschen zu Jesus zu führen! Da die Kirche gewisse Regeln von Gott überliefert bekommen hat, hält sie diese Regeln sehr hoch, da sie weiß, dass das Einhalten dieser Regeln – wenn es vom Herzen passiert – sehr viel wert ist. Die Kirche reduziert den Menschen nicht nur auf seine Sexualität, sondern sieht ihn als Ganzes – mit Leib und Seele. Durch dieses Wissen kann sie den Menschen helfen.

Dazu ein Beispiel: Nehmen wir einmal an, einer meiner besten Freunde nimmt Alkohol in solchen Mengen zu sich, dass er oft nicht mehr die Kontrolle über seine Taten behält und dabei aggressiv Dinge kaputt macht: Sollte ich als wahrer Freund, der diese seine Schwäche kennt, dabei tatenlos zusehen und nichts sagen? Oder noch schlimmer: Soll ich ihm sagen, was er tut sei gut?
Ist es nicht vielmehr meine Aufgabe, ihn darauf hinzuweisen und ihm beim Aufhören zu helfen?

Die Kirche will dieser gute Freund sein: Sie weiß, dass ausgelebte Homosexualität im letzten nicht gut für den Menschen ist. Deshalb will sie denen helfen, die eine solche Tendenz haben um sie weiter zu Christus führen. Dafür ist es nötig, das Problem zu nennen und die Person auf ihrem Weg zu begleiten.

Das Problem der Zeit ist: Die Menschen sehen Homosexualität nicht mehr als „Problem“ an, ja noch mehr: Sie möchten, dass selbst die Kirche sagt: „ausgelebte Homosexualität ist etwas Gutes“. Man möchte den Heiland und seine Offenbarung nicht mehr annehmen – das eigentliche Problem ist also eine Glaubenskrise.

Wenn die Kirche nur an ihrem eigenen Vorteil interessiert wäre, würde es diese „Einschränkung“ schon lange nicht mehr geben. Politisch ist es inzwischen absolut absurd, an diesem Punkt festzuhalten (Politiker weltweit verlieren inzwischen reihenweise ihre Positionen, wenn sie sich gegen die sogenannte gleichgeschlechtliche „Ehe“ aussprechen). Echte Freiheit bedeutet jedoch, den freien Willen zu nutzen, um Jesus voll anzunehmen – und somit auch das Kreuz. Wer seine Schwierigkeiten mit dem Kreuzesopfer vereint, kann viel gutes Tun – und auch das besagt der anfangs zitierte KKK 2358.

Wer meint als Christ hier auf Erden ein einfaches Leben haben zu können, der irrt.

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„In guten wie in schweren Tagen“: Die Hochzeit – Foto: Joe

Mit diesem Wissen können auch einige von Linders Fragen beantwortet werden:

„Wie kommt die Kirche auf die Idee, dass Homosexualität für Schwule und Lesben eine Prüfung sei?“

Die Kirche möchte andere Menschen sensibilisieren, dass es homosexuell Veranlagte es nicht immer leicht haben. Auch heute gibt es noch Menschen, die Homosexuelle diskriminieren, statt ihnen zu helfen. Die Kirche positioniert sich hier also ganz klar gegen Diskriminierung!

Doch besonders im Hinblick auf Menschen, welche Jesus nachfolgen wollen, ist es wahrhaft eine große Prüfung, denn sie sind berufen, keusch zu leben. Und das soll keineswegs eine Unterdrückung sein! Die Kirche denkt sehr hoch über die Keuschheit und sie vertraut darauf, dass Gott jedem Menschen die Gnade schenkt, die er benötigt um Jesus gut nachzufolgen. Ich selbst habe Freunde, die mir dieses Problem anvertraut haben – und ich darf sie im Gebet begleiten. Wie schön ist es doch, auf diese Art und Weise zu helfen!

Aber klar: Auch bei der Frage der Keuschheit wird der Zeitgeist entgegen der Kirche stehen. Aber damit hatte schon die Urkirche zu kämpfen, denn die Moral der römischen Gesellschaft war der heutigen sehr ähnlich.
Das römische Reich gibt es indes nicht mehr; die Kirche ist jedoch so groß wie nie.

„Wie soll das gehen, Homosexuelle nicht zurücksetzen zu wollen – aber gleichzeitig meinen, ihnen generell mit Mitleid begegnen zu müssen?“

Diese Frage ist eine gute Frage und verdient eine Antwort: Wie schon oben erwähnt sieht die katholische Kirche nicht unbegründet in der ausgelebten Homosexualität ein Problem – sie weiß, dass es nicht gut für den Menschen ist, sich einer solchen Beziehung hinzugeben. Deshalb sollen diese Menschen ausdrücklich nicht diskriminiert werden – aber soll ihnen mit Mitgefühl begegnet werden. Vorsichtig aber entschieden sollen diese Menschen auf diesen Fehler hingewiesen werden und so, durch Besserung, immer mehr ein Abbild Christi werden.

Es wird also die Sünde verurteilt – nicht jedoch der Mensch! Dem Menschen soll von ganzem Herzen geholfen werden! Hierzu ist es aber notwendig, dass der Betroffene sich bessern möchte. Wer sich nicht durch Christus heilen lassen möchte, dem kann leider auch die Kirche nicht helfen.

Ein angeblicher Skandal

Linder hat Recht, wenn er über eine kircheninterne Diskussion zu diesem Thema spricht. Kontroversen in der Kirche sind auch nichts Neues – sie haben zumeist das Potential bei den entsprechenden Themen noch mehr Klarheit zu schaffen. Deshalb ist eine Auseinandersetzung mit diesem Thema erstmal positiv. Da die Kirche – so glauben wir – vom Heiligen Geist geleitet wird, ist aber davon auszugehen, dass sich die Lehre der Kirche nicht ändern wird – denn Gott ist ja bekanntlich unveränderlich (perfekt). Da gab es schon deutlich „schwierigere“ Situationen in der Kirche – und doch gibt es sie immer noch – nach knapp 2000 Jahren.

Doch wenn ein Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ein Papier veröffentlicht, welches eine Änderung einer in Tradition und Schrift gegründeten Lehre fordert, dann ist es nur richtig für einen Hirten (in diesem Fall der kritisierte Passauer Bischof Stefan Oster), dieser Forderung Einhalt zu gebieten. Es ist die Aufgabe eines Bischofs, den Glauben zu bewahren – diese Tat des Bischofs als einen Skandal zu betiteln ist in sich selbst ein Skandal – und auch ein Zeichen dafür, dass die tiefere Materie zu diesem Thema entweder unbekannt ist oder kategorisch abgelehnt wird.

Wenn Bischof Stefan Oster etwas falsch gemacht hat, so hat er einen gerechten Prozess verdient – aber destruktive Kritik (aus eigenen Reihen und dem offiziellen Portal der katholischen Kirche in Deutschland) ist hier mehr als unangebracht. Deshalb möchte ich an dieser Stelle an die Redaktion von katholisch.de appellieren, nur Beiträge zu veröffentlichen, die lehramtstreu sind. Nur so kann katholisch.de wahre Orientierung geben.

Aber die Mehrheit…

Linder behauptet, dass viele Katholiken bewusst das Lehramt ablehnen, da sie dieses begründen können. Dies mag zwar so sein, jedoch ist diese Logik absurd: Wenn ein Mörder seine Tat begründen kann, heißt dies auch noch lange nicht, dass seine Tat  richtig war.

Ebenso verhält es sich mit der bewussten Ablehnung des Lehramts – denn die Wahrheit kann sich nur Einer anmaßen – und das ist Gott. Was die Kirche von Gott geoffenbart bekommen hat, verkündet sie deshalb auch zu Recht mit Wahrheitsanspruch der Welt. Jeder der sich bewusst gegen diese Offenbarung stellt und andere Wege zu finden meint, maßt sich selbst einen derartigen Wahrheitsanspruch an – ob bewusst oder unbewusst!

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Ein „tolerantes“ Plakat in Stuttgart – Foto: Joe

Und bei der Wahrheit ist es egal, wie viele Menschen für oder gegen eine Sache sind: Ein Baum mit grünen Blättern hat keine blauen Blätter, nur weil das die Mehrheit sagt. Objektiv gibt es hier nur eine Wahrheit.

Anfangs wurde verlangt, ausgelebte Homosexualität zu tolerieren – inzwischen wird nur noch Akzeptanz gefordert. Jeder soll es gutheißen, wenn man nach diesem Weltbild lebt. Dabei wird jedwede Toleranz zu andersdenkenden Gruppen außer Acht gelassen. Sprich: Es wird eine neue Denkweise aufgezwungen. Kritik an diesem Lebensstil ist nicht erlaubt.

Es ist geradezu ironisch, wie die Bewegung, die Toleranz fordert genau das nicht ist: Tolerant. Wer anders denkt, der ist ein „Ultra-Traditioneller“, ein „Extremist“ oder gar ein „Nazi“. Vor wenigen Jahren hingegen war die Einstellung der Kirche zu diesem Thema noch die „gesunde Mitte“.

Aber auch der Artikel von Linder auf katholisch.de zeugt von Intoleranz zur katholischen Lehre. Sehr einseitig wird gegen diese Stellung bezogen. Wenn Linder erklärt, dass man die Zusammenhänge kennen muss, um die Bibel richtig auszulegen, dann hat er Recht. Es gibt jedoch keine kompetentere Instanz als die katholische Kirche – denn sie betrachtet die die Dinge aus der Überlieferung her. Und diese ist, entgegen Linders Meinung, durchaus rational begründbar!

„Die Menschen werden so nicht erreicht“ ist der Slogan, der hier von Linder angeführt wird. Na, auch von solchen Ereignissen kann uns der Hl. Paulus erzählen, als er in Griechenland nicht angehört werden wollte, als er über die Auferstehung sprach – und das obwohl er zuvor viele Zuhörer gewinnen konnte (vgl. Apg 17,15-33). Sollten wir deshalb wirklich die Wahrheit aufgeben?

Eigentlich ist es doch ganz einfach: Alles Gute, das wir vollbringen, vollbringen wir durch Jesus. Deshab sollten wir uns immer mehr auf Ihn besinnen und Seinem Willen folgen. Wer tiefer schaut wird erkennen: Die Regeln sind nicht da, um zu unterdrücken, sondern um aufzurichten; nicht zu knechten, sondern um zu befreien. Deshalb wünsche ich mir eine von Herzen kommende Akzeptanz der Lehre der katholische Kirche – auch von Simon Linder.

Marienerscheinungsort anerkannt!

Marienerscheinungsort anerkannt!

UPDATE 1: Die Glaubenskongregation hebt die Anerkennung auf
UPDATE 2: Erzbischof von Lipa akzeptiert Entscheidung der Glaubenskongregation, weist jedoch auf Ungereimtheiten bei der Untersuchung hin

Maria, Mittlerin aller Gnaden ist 1948 in den Philippinen  erschienen

In diesen Tagen wurde bekannt, dass die Erscheinung unserer lieben Frau von Lipa, auch bekannt als Mittlerin aller Gnaden  vom  Ortsbischof  als glaubwürdig anerkannt wurde. Eine entgültige Entscheidung aus Rom steht noch aus. Da diese Entscheidung eine große Auswirkung auf die Kirche haben könnte, gibt es hier ein paar generelle Infos zur Marienverehrung und dieser Erscheinung:

Warum Marienverehrung?

Die Kirche verehrt unsere Mutter, die allerseligste Jungfrau Maria sehr. Marienfeste sind große Feste für uns Katholiken – ja wir sind sogar stolz darauf, eine solch tolle Mutter zu haben. Wenn wir zu Maria kommen, dann beten wir jedoch nicht sie an, sondern wir bitten Maria, für uns am Thron Gottes zu bitten. Sie ist also eine Mittlerin für unsere Bitten an Gott.

Weil Jesus seine Mutter so sehr liebt, dass er keinen Wunsch von ihr abschlagen kann, gibt Gott ihr überreich die Gnaden, um die sie bittet. Ja noch mehr: Durch ihre Hände fließen ALLE Gnaden – selbst die Kleinsten – das dürfen wir nun glauben. Gott gibt uns alles durch sie. So hat uns Gott durch Maria auch schon unseren Erlöser, Jesus Christus, geschenkt (dies hat schon der Heilige Ludwig Maria Grignion von Montfort, ein großer Marienverehrer, treffend gelehrt). Continue reading

Heilige Messe auf dem Evangelischen Kirchentag

Heilige Messe auf dem Evangelischen Kirchentag

Es hört sich nach Ökumene an – ist es das auch?

Heute fand in der Domkirche St. Eberhard eine Vorabendmesse statt, welcher ich beiwohnen durfte. St. Eberhard liegt direkt an der Königsstraße, neben dem Schlossplatz, und somit im Herzen der Stadt Stuttgart.

Selbstverständlich, so denkt man, waren auch unsere evangelischen Glaubensgeschwister vom Kirchentag herzlich willkommen – denn allem Anschein nach waren viele Messbesucher mit der Liturgie nicht vertraut (diese Messe war glücklicherweise kein offizieller Punkt im Programmheft des Kirchentages).

Aber das, was ich heute gesehen habe, schmerzt mich sehr. Ich schreibe diese Zeilen, damit es zu einem besseren Verständnis und einer Verbesserung der Situation kommt. Hier geht es in keinster Weise um Ausgrenzung!! Auch ich bin für echte Ökumene – und das heißt, dass die Kirche ihre eigenen Überzeugungen nicht aufgeben darf. Es gibt sehr viele Gemeinsamkeiten mit den evangelischen Christen in Deutschland und diese dürfen und sollen auch gerne gefördert werden. Doch sind diese beiden Konfessionen nicht ohne Grund getrennt…

Während der Predigt saß ich in der Bank und hatte einen klaren Gedanken im Kopf: Bitte sagen Sie, Herr Pfarrer, dass die Heilige Kommunion nur der empfangen kann, der die dafür erforderlichen Bedingungen erfüllt (dies muss ja auch gar nicht bösartig gesagt werden; so kann z.B. mit einem vereinbarten Zeichen ein Segen statt der Hl. Hostie gegeben werden). Dies ist leider nicht geschehen. Das Allerheiligste wurde an jeden gereicht, der zum Empfang nach vorne ging – und das war der allergrößte Anteil in der vollen Kirche.

Die Hintergründe

Der Grund ist im Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) erklärt und bildet das tiefste Geheimnis unseres katholischen Glaubens:

1376 Das Konzil von Trient faßt den katholischen Glauben zusammen, wenn es erklärt: „Weil aber Christus, unser Erlöser, sagte, das, was er unter der Gestalt des Brotes darbrachte, sei wahrhaft sein Leib, deshalb hat in der Kirche Gottes stets die Überzeugung geherrscht, und dieses heilige Konzil erklärt es jetzt von neuem: Durch die Konsekration des Brotes und Weines geschieht eine Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes in die Substanz des Leibes Christi, unseres Herrn, und der ganzen Substanz des Weines in die Substanz seines Blutes. Diese Wandlung wurde von der heiligen katholischen Kirche treffend und im eigentlichen Sinne Wesensverwandlung [Transsubstantiation] genannt“ (DS1642).

Unglaublich, oder? Genau das ist es aber, was wir Katholiken glauben (und wer wissen möchte, warum wir dies glauben, dem empfehle ich den KKK zu diesen Fällen zu lesen – dieser verweist selbstverständlich sehr häufig auf die Hl. Schrift). Und das ist auch der Grund, weshalb dieses Sakrament besonders geschützt werden muss. Deshalb hat die Kirche für den würdigen Empfang verpflichtende Bedingungen aufgestellt:

Der Youcat (Jugendkatechismus der Katholischen Kirche – Frage 220) schreibt dazu:

Wer die Heilige Eucharistie empfangen möchte, muss katholisch sein. Sollte er sich einer schweren Sünde bewusst sein, muss er vorher gebeichtet haben. Bevor man zum Altar tritt, soll man sich mit dem Nächsten versöhnen. [1389, 1417]

Zudem regelt der CIC (Codex des Kanonischen Rechtes) in Can. 919:

Wer die heiligste Eucharistie empfangen will, hat sich innerhalb eines Zeitraumes von wenigstens einer Stunde vor der heiligen Kommunion aller Speisen und Getränke mit alleiniger Ausnahme von Wasser und Arznei zu enthalten.

Um die Wichtigkeit der Einhaltung dieser Vorschriften hervorzuheben, möchte ich noch Paulus aus seinem Brief an die Korinther 11:27-29 (aus der Einheitsübersetzung) zitieren:

Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt.

 

Was wir Katholiken also in der Hl. Messe, im Tabernakel oder bei der Aussetzung (z.B. beim Nightfever) verehren ist Jesus Christus selbst(!) – in Gestalt von Brot und Wein:
nightfever_biberach_2015Früher war es sogar nicht erlaubt, Nicht-Christen in diese Geheimnisse einzuweihen (deshalb geht man auch davon aus, dass der Evangelist Johannes, der sonst immer sehr klare Worte findet, die Wandlung während dem Abendmahl nicht erwähnt – die frühen Christlichen Gemeinden haben dieses Opfer also schon in dieser Intention gefeiert. Zudem handelt vieles in seiner geheimen Offenbarung über das Heilige Messopfer [siehe Dr. Scott Hahn]). Dieses Wissen war den Christen hoch und heilig.

Und ich denke, dieses Wissen sollte auch für uns so heilig sein! Und wir müssen im Umkehrschluss auch danach handeln! Ich weiß (oder gehe zumindest stark davon aus), dass diese Sache nicht aus böser Absicht passiert ist. Dennoch ist es, um harte aber klare Worte zu finden, ein Missbrauch mit dem Allerheiligsten.

Ökumene wurde hier, so spricht der Katechismus, also leider falsch verstanden. Brüderlich mit dem Nächsten umgehen: Unbedingt!! Den eucharistischen Leib beschützen? Das ist unsere Aufgabe als Katholiken. Ich habe die Zeit mit unserem Herrn nutzen können, besonders auch um um Vergebung für die wahrscheinlich vielen unbereiten und unvorbereiteten Seelen zu bitten.
Ein kurzer Hinweis vom Pfarrer hätte all dies unnötig gemacht (und ich bin zuversichtlich, dass dieser in Zukunft erfolgt).

Zur Auslegung zum Sonntagsevangelium sei auch noch ein kleiner Hinweis gebracht; denn Maria hat ihren Sohn sicherlich nicht als verrückt erklärt. Die Ausführung dazu gibt es aber morgen.

Nachtrag: Die Ausführung zum Tagesevangelium werde ich nun doch erst am Montag veröffentlichen können.

Die Bilder sind aus eigener Sammlung, das Titelbild zeigt den Evangelischen Kirchentag am Schlossplatz in Stuttgart.
Die Bibel in 5 Minuten

Die Bibel in 5 Minuten

Die Bibel ist dir ein wenig zu lang?

Auch wenn ich es jedem nur empfehlen kann, in der Heiligen Schrift zu lesen, so ist dies verständlicherweise etwas „zeitaufwendig“. Übrigens gibt dieses Video auch Antwort, wie sich Gott geoffenbart hat.
Darum nun in aller Kürze der Inhalt der Bibel:

Interessante Geschichte? Dann lese doch selbst in der Bibel! 🙂
Das Video ist vom 3MC von P. Johannes. Alle weiteren Informationen (auch zum Erwerb dieser 72 Kurzvideos) und weitere solche Videos  gibt es HIER.

Bildquelle: Aus dem Video des 3MC-Projekts (www.3mc.me)